Diversity
Training
Vielfalt erkennen
und nutzen
Menschen suchen nach dem, was sie verbindet. Wo sie Gemeinsamkeiten entdecken, schließen sie Freundschaften, verstehen und respektieren einander. Sind jedoch die Unterschiede auffälliger als die Ähnlichkeiten, kann es leicht zu Verunsicherung, Angst und einem Gefühl von Bedrohung kommen. In den meisten Fällen passiert das unbewusst.
Was liegt da näher, als mit Abwehr zu reagieren: im Denken, im Sprechen, im Handeln. Der andere wird unfreiwillig zur Projektionsfläche für die eigene Begrenztheit. Das nennen wir Diskriminierung. Ein großes Wort für oft kleine Alltäglichkeiten, wie Blicke, Sprüche, Vorurteile.
Unconcious Bias nennt man den Reflex, der ein Vorurteil erzeugt. Dabei handelt es sich um eine kognitive Verzerrung, die gelernten Mustern entspringt. Auf diese Weise vereinfacht das Gehirn komplexe Informationen. Einerseits hilfreich, andererseits hinderlich.
Wer glaubt, Männer mit kleinen Füßen hätten kein Verantwortungsgefühl, seien jedoch gute Tänzer, wird einem Bewerber mit Schuhgröße 37 nicht das Kommando eines Containerschiffes anvertrauen, trotz bester Referenzen und Führungsqualitäten. Der Partyeinladung für kommenden Samstag jedoch, kann sich der kleinfüßige Herr sicher sein.
Diversity Training schult Teams darin, Unconcious Bias aufzuspüren und bewusst zu machen. Versteckte Gemeinsamkeiten und individuelle Unterschiede innerhalb der Gruppe werden auf diese Weise sichtbar und können als Potential für das Team genutzt werden. Und wie hält es unser Beispielpärchen Michael und Michaela mit der Vielfalt?
Bei unseren Bergfreunden steht ein besonderer Gipfel an. Dafür haben Michael und Michaela zwei erfahrene Bergsteiger engagiert: Judith und Jörg. Doch, was für ein Schreck, als die sich auf der Hütte vorstellen! Judith ist fast zwei Meter lang und schwer wie ein Baum. Jörg ist kaum größer als ein Zehnjähriger und hat ein dünnes Stimmchen.
Wie sollen diese beiden die Truppe sicher nach oben begleiten?
Obwohl Judith und Jörg versuchen, die Bergfreund*innen von ihrer Professionalität zu überzeugen, blasen Michael und Michaela die Tour ab und gehen mit der ganzen Truppe enttäuscht zurück ins Tal. Der Coach, der Michael und Michaela samt Seilschaft schon mehrfach beraten hat, wird hellhörig, als er von der abgesagten Tour erfährt und bietet seine Hilfe an.
In einem Diversity Training erkennen die Seilschaftsfreud*innen, dass sie sich von Denkmustern und Vorbehalten haben leiten lassen, statt sich von Judiths und Jörgs Kompetenz als Bergführer*innen zu überzeugen.
In einem TV-Bericht erfahren Michael und Michaela, welche herausragenden Leistungen die beiden im Laufe ihrer Karrieren schon erbracht haben und bereuen ihre unüberlegte Absage. Das wollen sie beim nächsten Mal anders machen. Dann lassen sie sich nicht mehr von Klischeevorstellungen leiten, wie richtige Bergführer*innen zu sein haben. Denn dank der Hilfe ihres Coaches kennen sie jetzt ihre Automatismen und verfügen über Methoden, ihren ersten Eindruck zu überprüfen und gegebenenfalls zu erneuern.